Für die Tagung „Victorian ‚Structures of Feeling‘ in Late 20th and 21st-Century Cultural Products“ wurden Dr. Christina Flotmann und Anna Lienen ausgezeichnet. Die Organisatorinnen sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Institut für Anglistik-Amerikanistik der Universität Paderborn. Die viktorianische Ära ist Geschichte. Eine Geschichte, die 1837 begann und 1901 endete. Doch viele gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen aus dieser Zeit wirken in Großbritannien bis heute nach. Zu diesem Thema fand vom 12. bis 14. Juni die Konferenz „Victorian ‚Structures of Feeling‘ in Late 20th and 21st-Century Cultural Products” an der Universität Paderborn statt. Dr. Christina Flotmann und Anna Lienen haben zusammen mit den Konferenzteilnehmern die ideologischen Parallelen zwischen der heutigen Gesellschaft und der viktorianischen Zeit erkundet und Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung gesellschaftlicher Veränderungen und Prozesse in beiden Epochen ausgelotet. Ob in Graphic Novels, Werbung oder TV-Serien – der Wiedererkennungswert gesellschaftlicher, kultureller und sozialer Strömungen aus dem Großbritannien des 19. Jahrhunderts ist hoch und setzt die Geschichte des Viktorianismus fort. Die gelungene Verknüpfung des Habilitationsprojektes von Flotmann mit dem Dissertationsvorhaben von Lienen hat die Kommission überzeugt.
Daniel Sampaio Ribeiro erhielt den Forschungspreis der DGS-Stiftung für die Tagung „Im Bild ein Leben. Mediale Blicke auf Sterben und Tod“. Der Diplom-Medienwissenschaftler forscht verstärkt auf dem Feld der Fotografie, genauer gesagt zu den Anwendungsgebieten dieses traditionsreichen Mediums in der Auseinandersetzung mit dem Tod. Die historische Perspektive ist dabei unumgänglich, da die Fotografie im 19. und frühen 20. Jahrhundert auf Weisen in Anspruch genommen wurde, die heute teilweise wenig bekannt sind und bisweilen auch nebulös erscheinen. In diesem Kontext plant Ribeiro einen Workshop mit dem Titel „Im Bild ein Leben. Mediale Blicke auf Sterben und Tod“. Ihm geht es bei dem angestrebten Austausch darum, die wissenschaftliche Arbeit mit der lebensweltlichen Praxis in einem fruchtbaren Dialog zu verbinden. Seine persönlichen praktischen Erfahrungen hat er als ehrenamtlicher Sterbebegleiter beim Ambulanten Hospizdienst St. Johannisstift in Paderborn gewonnen. Diese besondere Perspektive, gepaart mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, soll im Rahmen des Workshops zur Diskussion gestellt werden. Der außergewöhnliche Ansatz des Tagungskonzepts hat die Auswahlkommission sehr beeindruckt.